Die Segelscheinausbildung hat eine langjährige Tradition beim HSSC. Bereits seit den 1970er Jahren bieten wir Kurse zu den notwendigen Segelzeugnissen für Binnen- und Küstenreviere an. Ebenso vermitteln wir die für Segler sinnvollen Kenntnisse zum Führen von Fahrzeugen unter Motor.

Sportbootführerscheine in Deutschland

Es ist nicht leicht, bei den Sportbootführerscheinen in Deutschland den Überblick zu behalten. Das liegt nicht nur daran, dass in den letzten Jahren immer wieder neue Regelungen in Kraft traten; vor allem die Geltungsbereiche der verschiedenen Segelscheine können für Verwirrung sorgen.

Prinzipiell gibt es in Deutschland keine Verpflichtung, zum Führen eines Segelbootes oder eines Motorbootes (unter 15 PS) einen Sportbootführerschein zu besitzen. So kann man auf einem Gewässer, das sich z.B. in Privatbesitz befindet, ohne Führerschein Segeln oder Motorboot fahren. Anders ist es im Geltungsbereich der Binnenschifffahrtstraßenordnung. Wer auf diesen Flüssen oder Seen ein Sportboot bewegt, muss den Sportbootführerschein (Binnen-Teil) vorweisen können. Dasselbe gilt für den Geltungsbereich der Seeschifffahrtsstraßenordnung; hier wird der Sportbootführerschein (See-Teil) verlangt. Das Durcheinander wird perfekt durch zahlreiche zusätzliche Vorschriften: Beispielhaft seien hier der Bodensee, oder die Emsmündung genannt.

Doch Vorsicht: In der Praxis maßgebend sind nicht nur die gesetzlichen Vorschriften, sondern meist haftungs- bzw. versicherungsrechtliche Aspekte. Wenn man zum Beispiel ohne Sportbootführerschein einen Schaden verursacht, so kann dies den Haftpflicht-Versicherungsschutz gefährden, da man fahrlässig gehandelt hat. Ebenso beinhaltet der Sportbootführerschein keinerlei Kenntnisse, die zum Führen einer Segelyacht notwendig sind. Aus diesem Grund wird beim Chartern einer Segelyacht auch der Sportküstenschifferschein (SKS) seitens des Vermieters verlangt.

Die Ausbildung beim HSSC

Welche Führerscheine auch immer aktuell waren in Deutschland – Wind, Wasser und Segeltechnik sind immer gleich geblieben. Und als nichtkommerzielle Ausbildungsstätte hat sich der HSSC schon immer der Vermittlung des Segelns um des Sport willens verschrieben.

Kurzum: Wir vertreten die Auffassung, dass sich grundlegende Segelfertigkeiten am besten auf der Jolle vermitteln lassen. Der Binnen-Teil des Sportbootführerscheins ist somit der ideale Segelschein für Einsteiger. Hier hält sich der Aufwand auch in einem Rahmen, der Anfängern gerecht wird. Der Sportküstenschifferschein ist ein Schein für Skipper, die Segelyachten chartern und damit auch Verantwortung für z.B. Mitsegler an Bord übernehmen. Dies erfordert einen umfangreichen Erfahrungsschatz, der nicht von heute auf morgen erlernbar ist. Der Erwerb von See-Teil des Sportbootführerscheins bzw. des Sportküstenschifferscheins bietet sich deshalb in zweiter Linie an. Letztere Scheine überschneiden sich auch thematisch derart, dass eine Verknüpfung in der Ausbildung sinnvoll ist.